Die Mischung stimmt!

Die Mischung stimmt!

TIM SOMMER, CHEFREDAKTEUR

chefredaktion@art-magazin.de

LIEBE LESERIN, LIEBER LESER,

das Titelthema dieser Ausgabe ist das Porträt der Berliner Künstlerin Katharina Grosse, auf unserem Heft zur ART Cologne prangt Alicja Kwade, deutsche Künstlerin, geboren in Polen. In diesem Monat bringen wir Geschichten über die indische Künstlerin Sheela Gowda, die Großmeisterin der Abstraktion Bridget Riley und ein Porträt des Zeichners Aubrey Beardsley, der seine Homosexualität im viktorianischen England nicht ausleben konnte. Der einzige Protagonist, der halbwegs dem Klischee des mächtigen weißen Mannes entspricht, ist der französische Architekt Jean Nouvel. Ich nehme an, Sie finden diese Diversität genauso normal wie ich. Ich bin trotzdem etwas stolz darauf, weil sich diese Mischung ganz selbstverständlich so entwickelt und ergeben hat. Sie zeigt nämlich beides: Wie sich der Kunstbetrieb gerade im letzten Jahrzehnt schon gewandelt hat – und parallel dazu auch unser Magazin.

Wir haben in den letzten Jahren beständig daran gearbeitet, die Vielfalt der Kunst auch wirklich im Heft abzubilden. Und zwar aus inhaltlichen Gründen, weil die Arbeiten gut und die Künstlerinnen und Künstler interessant und wichtig sind.

Identität ist heute ein großes Thema, aber eine sehr zweischneidige Angelegenheit. Geschlecht, Herkunft, Hautfarbe sind ja immer nur Aspekte einer Persönlichkeit. Wenn wir heute so viel Wert darauf legen, Menschen danach zu klassifizieren, dann hat das politische Gründe, es geht darum, Gleichberechtigung herzustellen. Aber eigentlich ist das Ziel ja ein anderes, nämlich gerade diesen Einzelaspekten ihre Wichtigkeit zu nehmen, um die Vielschichtigkeit eines jeden Menschen zu sehen und gleichberechtigt zu akzeptieren.

Für die Kunst ist das von jeher ein zentrales Thema, der Kunstbetrieb ist sichtbar auf dem Weg dahin. Und ich hoffe, wir sind mit unserem Magazin diesem Ideal auch schon etwas näher gekommen!

  • Die Titelheldinnen dieser Ausgabe sind Katharina Grosse (links) und Alicja Kwade. Das ist zum Glück kein Statement mehr

PS:

Mit dieser Ausgabe erhöht sich der Preis des Hefts auf 14 Euro. Wir wissen, dass das ein stolzer Preis ist und dass wir viel bieten müssen, um ihn zu rechtfertigen. Für unsere Abonnenten gibt es deshalb ab dem 24.4.2020 noch mehr Vorteile: Die Anzahl der ARTCARD-Partnermuseen, in denen Sie ermäßigten Eintritt erhalten, hat sich schon jetzt auf rund 300 erhöht und wird noch weiter steigen. Und Sie haben nun freien Zugriff auf alle wichtigen ART-Texte der letzten 15 Jahre, zum Nachlesen, Recherchieren – und als Register für Ihre gesammelten Hefte. Als Käufer eines Einzelhefts können Sie das neue art -Archiv ab dem 24.4.2020 für 30 Tage kostenlos testen. Gehen Sie auf www.art-magazin.de/archiv-gutschein, geben Sie den Gutscheincode: artArchiv ein und vergeben Sie Ihr persönliches Passwort. Jetzt können Sie alle Vorteile des neuen art -Archivs nutzen.